Côte
d'Ivoire - Elfenbeinküste
Die
Elfenbeinküste galt mit ihren Bodenschätzen lange als
eines der reichsten Länder Afrikas: Kakao, Kaffee,
Baumwolle und Früchte zählten zu den Exportartikeln des
Landes. 1963 erklärte Côte d'Ivoire seine Unabhängigkeit
vom Kolonialland Frankreich. Präsident Houphuet-Boigny
regierte dann 30 Jahre. Nach seinem Tod 1993 übernahm Präsident
Bédié die Regierung, sein Ministerpräsident
Alassana Ouattara kam aus dem Norden. 1999 fanden Wahlen
statt: die FPI, mit ihrem Präsidentschaftskandidaten
Laurent Gbagbo aus dem Süden des Landes, konnte die meisten
Stimmen auf sich verbuchen. Spannungen zwischen
verschiedenen Parteien, innerhalb der Studenten und zwischen
den verschiedenen Ethnien verschärften sich aber im Laufe
der Jahre. 2001 gab es Unruhen beim Militär: ein Teil der
Soldaten ging in den Norden und schloss sich der RDR und
ihrem Vorsitzenden Ouattara an, während im Süden
weiterhin Gbagbo das Präsidentenamt für sich beanspruchte
. Es gab zahlreiche Massaker, der Norden wurde vom Süden
abgeriegelt. Nach mehreren innerafrikanischen Verhandlungen
mit französischer Beteiligung einigte man sich darauf, dass
Gbagbo Präsident bleibt und Soro aus dem Norden Ministerpräsident
wird. So wurden Wahlen bis Oktober 2010 hinaus gezögert.
Dann durfte auch die RDR mit Alassane Ouattara als Präsidentschaftskandidat
teilnehmen. Das Wahlergebnis führte zu einer Stichwahl
zwischen den Präsidentschaftskandidaten von FPI und
RDR, Laurent Gbagbo und Allassane Ouattara. Kurz nach dieser
Stichwahl am 28.11.2010 teilte die offizielle Wahlkomission
ein Ergebnis mit: danach soll Ouattara die Wahl
gewonnen haben. Gbagbo bestand auf Unregelmäßigkeiten bei
der Wahl und trat nicht zurück.
Ende
Februar wusste Gbagbo die Armee und den Verfassungsrat
hinter sich und eine Schlägertruppe namens "Jeunes
Patriotes". Indien Brasilien und China waren auf seiner
Seite.
Ouattara residierte in einem Hotel,
von Blauhelmen geschützt! Er wurde von der EU, den USA
und der Afrikanischen Union unterstützt. Mit
Sanktionen und Boykott versuchte der Westen
wirtschaftlich Druck auszuüben und Gbagbo zum Rückzug zu
zwingen. Große Banken wurden geschlossen, die
Lebensmittelversorgung der Bevölkerung wurde immer
schwieriger, die
Trinkwasserversorgung wurde in Abidjan für mehrere Tage
unterbrochen. Mehrere
Massengräber wurden entdeckt.
Anfang
April wurde in Abidjan und Regionen im Westen heftig gekämpft;
außer den Anhängern der beiden konkurrierenden Präsidenten
Gbagbo und Ouattara waren das französische Militär und Söldner aus Liberia beteiligt. Es
gab viele tausend Flüchtlinge im eigenen Land und in den
Nachbarländern, vor allem Liberia.
Mit
der Unterstützung von französischen Flugzeugen und der UN
wurde am 11. April 2011 die Residenz des ehemaligen Präsidenten
bombardiert: Laurent Gbagbo und seine Frau Simone wurden
verhaftet. Bis 1. Dezember 2011 wurden sie im Norden der Elfenbeinküste
ohne Anklage gefangen gehalten. Offiziell wird die Zahl der
Opfer dieser Krise mit 3000 angegeben.Gbagbo wurde Anfang
Dezember 2011 dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag
übergeben.
Der
vom Westen unterstützte Präsident Ouattara wurde Ende Mai
vereidigt.
Leider hat sich die Situation,
entgegen den Erwartungen nicht entspannt: vor allem im
Westen der Elfenbeinküste sind
aus Angst vor Übergriffen noch immer Tausende nicht in ihre Dörfer zurückgekehrt.
Die FRCI, die Armee
des neuen Präsidenten Ouattara, lässt die Anhänger
Ouattaras, die Dozos (traditionelle Jäger), gewähren. Die
Dozos hatten viele Bewohner im Westen, der Region aus der
der ehemalige Präsident Gbagbo kommt, brutal
vertrieben.
Mit
demonstrativen Versöhnungsbemühungen wird versucht, die
Spannungen zu überbrücken. Am
11. Dezember 2011 gab es Parlamentswahlen. Die FPI (Partei
Gbagbos) hat die Wahlen boykottiert. Es wird von einer
Wahlbeteiligung von knapp 20 % berichtet.
Die Partei Oattaras konnte so 123 Sitze erobern, während
Henri Bédiés Partei PDCI, die Ouattara während der
entscheidenden Stichwahl im November 2010 unterstützt
hatte, auf 93 Sitze kam.
Amnesty
Report 2013: Côte
d'Ivoire
Amtliche
Bezeichnung: Republik Côte d'Ivoire
Staatsoberhaupt: Alassane Ouattara
Regierungschef: Daniel Kablan Duncan (löste im November
Jeannot Kouadio-Ahoussou im Amt ab, der im März auf
Guillaume Soro gefolgt war)
Vor
dem Hintergrund der anhaltend prekären Sicherheitslage und
der Angriffe von unbekannten bewaffneten Kombattanten
wurden 2012 zahlreiche Menschen willkürlich inhaftiert und
gefoltert. Viele Menschen sahen sich gezwungen, ihre Heimat
zu verlassen. Die Pressefreiheit war eingeschränkt und
Zeitungen wurden verboten. Gerichtsverfahren auf nationaler
wie auch auf internationaler Ebene kamen nur langsam voran.
Zahlreiche Menschen wurden ohne Gerichtsverfahren in Haft
gehalten. Die Straflosigkeit im Land hielt an. Dies galt vor
allem für Anhänger der Machthaber, die 2011 während der
Krise nach den Präsidentschaftswahlen von 2010 völkerrechtliche
Verbrechen begangen hatten. Der Prozess für Dialog und Versöhnung
trat auf der Stelle.
Hintergrund
Die
Sicherheitslage war 2012 während des gesamten Jahres
instabil. Immer wieder griffen unbekannte Kämpfer militärische
Ziele an. Die Angriffe forderten Opfer in den Reihen der
Streitkräfte wie auch aufseiten der Zivilbevölkerung und
schürten die politischen Spannungen zwischen den
Sicherheitsdiensten und der Zivilbevölkerung. Nachdem
Milizen aus Liberia im Juni im Südwesten von Côte d'Ivoire
sieben Soldaten der im Land stationierten UN-Friedenstruppen
(UNOCI) und zehn Zivilpersonen getötet hatten, nahmen die
Angriffe zu. Sie lösten die Vertreibung weiterer Teile der
Bevölkerung und Wellen von Festnahmen aus. Die Behörden
beschuldigten die Partei des ehemaligen Präsidenten Laurent
Gbagbo, die Ivorische Volksfront (Front Populaire Ivorien -
FPI), hinter den Angriffen zu stecken, und erklärten, dass
es ihnen gelungen sei, mehrere Putschversuche und Verschwörungen
zur Destabilisierung der Regierung zu verhindern. Die FPI
wies die Anschuldigungen zurück.
Im
Zusammenhang mit der im Dezember 2011 begonnenen Reform der
Republikanischen Streitkräfte von Côte d'Ivoire (Forces Républicaines
de Côte d'Ivoire - FRCI) wurde eine Militärpolizei
geschaffen, die dafür sorgen sollte, dass die Streitkräfte
keine Übergriffe mehr begingen. In der Praxis inhaftierte
die Militärpolizei jedoch willkürlich tatsächliche oder
vermeintliche Gegner und verübte Folterungen. Außerdem
inhaftierten bewaffnete Gruppen der Streitkräfte und die
vom Staat geförderten Dozo-Milizen auch 2012 willkürlich
Menschen und folterten sie, wobei sie keine strafrechtlichen
Konsequenzen befürchten mussten.
Das
Verhältnis zwischen der Regierung von Präsident Alassane
Ouattara und der FPI war so sehr von gegenseitigem
Misstrauen geprägt, dass die Versuche, den politischen
Dialog wiederzubeleben, fehlschlugen. Die FPI knüpfte ihre
Beteiligung am politischen Leben weiter an die Bedingung,
dass ihre Anhänger - einschließlich Laurent Gbagbo -, die
im Zuge der Krise nach den Präsidentschaftswahlen verhaftet
worden waren, freigelassen würden.
Angehörige bestimmter ethnischer Gruppen, unter ihnen Bété
und Guéré, die pauschal bezichtigt wurden, Anhänger des
ehemaligen Präsidenten Gbagbo zu sein, wurden aus
ethnischen Gründen zu Opfern von Übergriffen. Dies war vor
allem im Westen des Landes der Fall. Laut Berichten
verwehrten dort Angehörige der Dozo zurückkehrenden
Binnenflüchtlingen den Zugang zu ihrem Land oder pressten
ihnen willkürliche Zahlungen ab.
Willkürliche
Inhaftierungen
Mehr
als 200 Menschen, die verdächtigt wurden, die Sicherheit
des Staates zu gefährden, waren überwiegend an nicht
offiziellen Haftorten ohne rechtliche Grundlage inhaftiert.
Auch Mitglieder der FPI waren unter den Betroffenen. Viele
von ihnen befanden sich Ende 2012 immer noch in Haft, ohne
dass man sie vor Gericht gestellt hatte. Andere waren nach
der Zahlung eines Lösegeldes freigekommen.
·
Im
März 2012 wurden 77 Angehörige der Verteidigungs- und
Sicherheitskräfte FDS, den früheren regulären Streitkräften,
unter dem Verdacht festgenommen, die Staatsgewalt zu
untergraben. Sie wurden in einem Lager der FRCI in Abidjan
festgehalten und nach zwei Wochen ohne Anklageerhebung
freigelassen.
·
Im
August 2012 wurde in Abidjan ein FPI-Mitglied von zwei Männern
in Zivil festgenommen und beschuldigt, einer Miliz anzugehören.
Der Mann wurde zwei Tage später freigelassen, nachdem seine
Eltern Lösegeld gezahlt hatten.
Folter
und Todesfälle in Gewahrsam
Die
FRCI setzten häufig Folter und andere Misshandlungen gegen
Menschen ein, die verdächtigt wurden, bewaffnete Angriffe
und politische Verschwörungen geplant zu haben. Verdächtigte
wurden manchmal lange Zeit an nicht offiziellen Haftorten
gefangen gehalten, bevor sie einem Richter vorgeführt und
in ein Gefängnis überstellt wurden.
·
Im
März 2012 wurde ein Angehöriger der früheren regulären
Streitkräfte, der in Abidjan in einem Lager der FRCI
festgehalten wurde, ausgezogen und mit Handschellen an eine
Eisenstange gefesselt. Dann schlug man auf ihn ein und goss
geschmolzenes Plastik über seinen Körper.
·
Im
August 2012 wurde der Stabsunteroffizier der Polizei Hervé
Kribié festgenommen und im Kommandoposten der FRCI von San
Pedro mit Elektroschocks gequält. Er starb noch am gleichen
Tag. Seine Familie erfuhr erst drei Wochen später, was mit
ihm geschehen war.
Flüchtlinge
und Vertriebene
Nachdem
es in mehreren Ortschaften zwischen der Stadt Ta und dem
Dorf Nigré an der Grenze zu Liberia zu gewaltsamen Vorfällen
gekommen war, flüchteten rund 13000 Menschen aus diesem
Gebiet. Ende 2012 belief sich die Zahl der Flüchtlinge und
Binnenvertriebenen noch auf ca. 160000. Schätzungen zufolge
waren davon 80000 Binnenvertriebene. Außerdem befanden sich
noch fast 60000 ivorische Flüchtlinge in Liberia.
Bewaffnete Angriffe auf Zivilpersonen und Militärangehörige
lösten Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen sowie auf
lokaler Ebene Misstrauen und erneute Vertreibungen aus;
davon war vor allem der Westen von Côte d'Ivoire betroffen.
Menschenrechtsverletzungen
im Westen von Côte d'Ivoire
Auch
2012 blieb die Lage im Westen des Landes unsicher. Angehörige
von ethnischen Gruppen, unter ihnen auch Guéré, die als
ehemalige Anhänger von Laurent Gbagbo angesehen wurden,
gerieten ins Visier von FRCI und Dozo-Angehörigen und waren
Opfer von außergerichtlichen Hinrichtungen, Prügelangriffen,
Folter, unrechtmäßigen Festnahmen sowie des
Verschwindenlassens.
Im
Juli griffen Angehörige der Dioula ein von der UNOCI
bewachtes Lager für Vertriebene in Nahibly bei Duékoué
an, in dem rund 4500 Menschen Zuflucht gefunden hatten. Kämpfer
der Dozo und Soldaten der FRCI waren an dem Angriff
beteiligt. Wie es hieß, handelte es sich bei dem Angriff um
einen Racheakt für angeblich von Bewohnern des Lagers verübte
Verbrechen, darunter die Ermordung von vier Menschen in Duékoué.
Bei dem Angriff wurden mindestens 13 Vertriebene getötet.
Viele erlitten schwere Verletzungen, u.a. weil sie
geschlagen und mit Tropfen geschmolzenen Plastiks gefoltert
wurden. Zahlreiche Bewohner des Lagers wurden willkürlich
festgenommen. Viele von ihnen sind immer noch
"verschwunden".
Im
Oktober wurde in Duékoué ein Massengrab entdeckt. Bei den
Leichen handelt es sich vermutlich um die seit dem Angriff
auf das Lager vermissten Menschen. Bis Ende 2012 waren bei
den aufgenommenen Ermittlungen kaum Ergebnisse erzielt
worden.
Recht
auf freie Meinungsäußerung
Es
gab zahlreiche Verletzungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
·
Im
September 2012 erließ der Nationale Presserat ein sechstägiges
Erscheinungsverbot für alle der oppositionellen FPI
nahestehenden Tageszeitungen. Der Presserat begründete das
Verbot damit, dass Fotos und Bildunterschriften mit
Bezugnahmen auf den früheren Staatspräsidenten Gbagbo und
auf ehemalige Minister die Krise nach den Präsidentschaftswahlen
verlängern würden.
Justizsystem
Auch
18 Monate nach der Krise im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen
waren lediglich Personen festgenommen worden, die mit der
Regierung des früheren Präsidenten Gbagbo in Verbindung
gebracht wurden. Weder Angehörige der ehemaligen Forces
Nouvelles noch Militärangehörige oder Zivilpersonen, die für
schwere Menschenrechtsverstöße verantwortlich waren und Präsident
Ouattara unterstützten, waren zur Rechenschaft gezogen
worden.
Verzögerungen
und Defizite im Zuge der strafrechtlichen Verfahren gegen
Familienangehörige und Unterstützer von Ex-Präsident
Gbagbo lösten Befürchtungen aus, dass die Angeklagten über
längere Zeiträume hinweg ohne Prozess festgehalten würden
bzw. ihre Gerichtsverfahren nicht den internationalen
Standards für faire Prozesse entsprechen könnten.
Von
Mai bis Juli 2012 wurden acht Personen, unter ihnen auch
Simone Gbagbo, die Ehefrau des Ex-Präsidenten, des Völkermords
angeklagt.
Am
20. Dezember wurde die vorläufige Freilassung von neun
engen Vertrauten des Ex-Präsidenten bekannt gegeben, die
vorwiegend im Norden des Landes inhaftiert waren.
Internationale
Strafgerichtsbarkeit
Die
Vorverfahrenskammer des Internationalen Strafgerichtshof
(International Criminal Court - ICC) ordnete im Februar
Ermittlungen zu weiteren Verbrechen an, die zwischen
September 2002 und 2010 begangen worden waren. Zwar wurden
beiden Konfliktparteien Verbrechen im Sinne des Völkerrechts
zur Last gelegt, doch konzentrierten sich die Ermittlungen
des ICC auf Verbrechen, die der Regierung des ehemaligen Präsidenten
Gbagbo zugeschrieben wurden.
Die
Ermittlungen gegen Laurent Gbagbo, der im November 2011 an
den ICC überstellt worden war, kamen kaum voran.
Im
November erließ der ICC einen Haftbefehl gegen Gbagbos
Ehefrau Simone wegen des Verdachts auf Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, darunter Mord, Vergewaltigung, andere Formen
sexueller Gewalt sowie andere unmenschliche Handlungen und
Verfolgung während der Krise nach den Wahlen.
Côte
d'Ivoire leitete Schritte zur Ratifizierung des Römischen
Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs ein. So
verabschiedete das Parlament im Dezember einen Entwurf zur
Änderung der Verfassung und baute damit gesetzliche
Hindernisse ab, die der Ratifizierung des Statuts
entgegenstanden. Eine Woche darauf nahm das Parlament einen
Gesetzentwurf an, der Ratifizierung genehmigte. Bis Ende des
Jahres war das Römische Statut aber noch nicht ratifiziert.
Straflosigkeit
Die
Regierung erklärte wiederholt ihre Bereitschaft, diejenigen
vor Gericht zu stellen, die für Verbrechen während der
Krise nach den Wahlen verantwortlich seien. Im August 2012
stellte die Kommission, die mit der Untersuchung der
Gewaltakte während der Krise nach den Wahlen beauftragt
worden war, ihren Bericht vor. Darin kam sie zu dem Schluss,
dass beide Seiten Hunderte Menschen getötet hatten. Soweit
bekannt, waren bei Jahresende noch keine rechtlichen
Schritte gegen die mutmaßlichen Täter eingeleitet worden.
Kommission
für Wahrheit, Versöhnung und Dialog
Die
im Juli 2011 geschaffene Kommission für Wahrheit, Versöhnung
und Dialog hatte organisatorische und finanzielle Probleme.
Sie wurde von der UNOCI im Mai aufgefordert, "ihre Tätigkeit
zu überprüfen und zu beschleunigen". Im Juni
prangerte die Kommission illegale Festnahmen an. Die öffentlichen
Aufrufe der Kommission zur Versöhnung und zum Dialog lösten
jedoch keine konkreten Entwicklungen aus.
Unternehmensverantwortung
Sechs
Jahre nach der illegalen Entsorgung toxischer Abfälle im
Großraum Abidjan, die Auswirkungen auf Tausende Menschen
hatte, warteten viele Opfer noch immer auf
Schadenersatzzahlungen. Bis Jahresende hatten die Behörden
nach wie vor keine Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen,
dass alle registrierten Personen, deren Gesundheit beeinträchtigt
war, Zugang zum staatlichen Schadensersatzprogramm hatten,
das ausgesetzt worden war. Die Ermittlungen im Zusammenhang
mit der 2010 erfolgten Veruntreuung eines Teils des
Schadenersatzbetrags, der vom Erdölkonzern Trafigura für
Opfer gezahlt worden war, die das Unternehmen in Großbritannien
verklagt hatten, waren bis Ende 2012 nicht vorangekommen.
Zwar wurde der Minister für Afrikanische Integration von
Staatspräsident Ouattara im Mai wegen seiner mutmaßlichen
Beteiligung an der Veruntreuung der Gelder entlassen, doch
schienen die Behörden keine weiteren Schritte unternommen
zu haben, um die verschwundenen Gelder zurückzuerhalten
bzw. um die Ermittlungen gegen die Beteiligten
voranzutreiben.
BRIEFKAMPAGNE
Liebe AI-Freunde,
die Hoffnung
auf ein friedliches Zusammenleben muss gefördert werden,
indem die Weltöffentlichkeit von Präsident Ouattara und seiner Regierung
fordert, dass die anhaltenden Racheakte gestoppt werden.
Ferner muss begonnen
werden, die Straflosigkeit des letzten Jahrzehnts
aufzuarbeiten. Mindestens ebenso dringend ist die Lösung
des Flüchtlingsproblems - es geht um Flüchtlinge
innerhalb des Landes und über die Grenzen, vor allem
nach Liberia, hinweg.
Bitte liebe Freunde der
Menschenrechte, helfen Sie den Verfolgten. Nehmen
Sie an unserer aktuellen Kampagne teil, indem Sie unsere
vorbereiteten deutschen (hier)
oder französischen (hier)
Aktionsbriefe herunterladen und an Präsident
Ouattara schicken. Bitte schicken Sie immer eine Kopie
Ihres Schreibens an die Botschaft der Elfenbeinküste.
Aktuelle Veröffentlichungen von Amnesty
International zur Situation der Menschenrechte in der
Elfenbeinküste:
Côte
d'Ivoire: Time to put an end to the cycle of reprisals
and
revenge
The
toxic truth: About a company called Trafigura, a ship
called the Probo Koala, and the dumping of toxic waste
in Côte d'Ivoire
“WE
WANT TO GO HOME, BUT WE CAN’T”: CÔTE D’IVOIRE’S
CONTINUING CRISIS OF DISPLACEMENT AND INSECURITY (28
th July 2011) (43 Seiten)
AMNESTY
INTERNATIONAL COMMUNIQUÉ
DE PRESSE
/
AMNESTY
INTERNATIONAL
PRESS RELEASE
(Embargoed
for 00.01 BST 28 July 2011
)
CÔTE
D’IVOIRE ARBITRARY DETENTION OF ACTUAL OR PERCEIVED
SUPPORTERS OF LAURENT GBAGBO (Index:
AFR31/006/2011 Amnesty International June 2011) (11
Seiten)
'They
Looked At His Identity Card And Shot Him Dead', Six
Months of Post-Electoral Violence in Côte
d'Ivoire'
(80 Seiten)
Côte
d'Ivoire,
Six Months of Post-Electoral Violence, Summary
(16 Seiten)
Côte
d’Ivoire: Security Force Extortion, Serious
Consequences for Health, Livelihoods in Country’s West
(July 1st,
2013)
Nützliche
Links:
Länderbericht von
amnesty international Deutschland zur Elfenbeinküste
www.amnesty.de/laenderbericht/cote-divoire
Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/CoteDIvoire_node.html
|